Mittwoch, 16. September 2009

Podiumsdiskussion über die Entwicklung des Frankfurter Ostens

Der Campus Oberhafen etabliert sich als Veranstaltungsort



Am 15.9.09 veranstaltete die Initiative eastside frankfurt – ein Zusammenschluss von Investoren und Projektentwicklern an der Hanauer Landstraße, dem auch die BEOS GmbH angehört – ihre turnusmäßige Podiumsveranstaltung im Campus Oberhafen.
Nach einer Begrüßung durch Katja Freese von der BEOS diskutierten die Podiumsteilnehmer Mario Blechschmidt (Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt), Dierk Hausmann (Planungsamt Stadt Frankfurt), Ardi Goldmann (Goldmann Holding), Jürgen Groß (Groß&Partner), Ralf Karpa (HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt mbH), Thomas Rinderspacher (EZB) und Hedi Tschierschke (Ortsvorsteherin OB4) über die zukünftige Entwicklung des Frankfurter Ostens. Moderiert wurde die Runde von Udo Bausch (Wirtschaftsförderung Frankfurt).

Gemeinsam waren alle Podiumsteilnehmer der Auffassung, dass die Stärke des Frankfurter Ostens in seinen diversifizierten Strukturen liegt, die ebenso vielfältige Nutzungen nach sich ziehen. Die Hanauer Landstraße hat sich in den letzten 15 Jahren zu einem Standort für Handels- und Dienstleistungsunternehmen unterschiedlichster Couleur entwickelt. Neben der größten Automeile Frankfurts, sind die Hanauer Landstraße und das Ostend wichtiger Standort der Kreativindustrie, Hafengebiet, Wohnstandort sowie Ort des produzierenden Gewerbes.

Und die dynamische Entwicklung des Frankfurter Ostens wird sich auch in Zukunft fortsetzen. So berichtete Mario Blechschmidt, dass Mercedes Benz über kurz oder lang sicherlich über eine Expansion am Standort nachdenken werde. Jürgen Groß stellte sein Engagement im Frankfurter Osten vor, das gleichzeitig zwei Standorte umfasst. Zum einen plant der Frankfurter Entwickler einen hochwertigen Büro- und Gewerbekomplex an der Lindleystraße, zum anderen soll die Entwicklung des Danziger Platzes mit einem Projekt von Groß und Partner positiv besetzt werden. Herr Rinderspacher bestätigte, dass er den Umzug der EZB an die Sonnemannstraße  nicht in Frage stelle und betonte noch einmal, dass er die Wahl des neuen EZB-Standortes im Frankfurter Osten nach wie vor als sehr gute Entscheidung erachte und diese  durch die positiven Tendenzen der letzten Jahre bestätigt sehe.

Als Problematik und möglicherweise auch als Hemmnis einer weiteren Entwicklung des Ostends wurde sowohl vom Podium als auch vom Publikum das zunehmende Verkehrschaos auf der Hanauer Landstraße betrachtet. Hier versprach Dierk Hausmann, dass durch die Erweiterung der S-Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Hanau sowie die Verbindung der Autobahnen A 661 und A66 mit dem Bau des Riederwaldtunnels sicherlich eine Verkehrsentlastung zu erwarten sei.
Ralf Karpa verwies bei aller Euphorie über die positive Veränderung des Ostends von einem Industriestandort hin zu einem Dienstleistungs- und Wohnstandort auf die Wichtigkeit des Hafens für die Frankfurter Wirtschaft. Er machte deutlich, dass der Hafen - um einen ordentlichen Betrieb aufrecht zu erhalten - nicht weiter zugunsten weiterer  Flächen für Wohnungsprojekte schrumpfen darf. Darüber hinaus sind die Konflikte aufgrund der  engen Nachbarschaft von WOHNEN und HAFEN, u. a. durch Lärmbelästigung, nicht zu vernachlässigen. Hier sei im  Detail immer eine Abwägung von unterschiedlichen Interessen der Stadt erforderlich.

Einig war man sich dann wieder, dass eine Initiative wie die eastside frankfurt, die seit ihrem 15-jährigen Bestehen die Vermarktung und Entwicklung des Standortes vorantreibt, von unschätzbarem Wert ist. Ausdrücklich wurde Ralph Haerth als Initiator der Interessensgemeinschaft für seine Arbeit gedankt.

Nach einer anregenden Diskussion gab es bei einem kleinen Imbiss noch ausreichend Gelegenheit für den persönlichen Austausch. Die rund 60 Gäste konnten sich im Rahmen der Veranstaltung auch über die Neuigkeiten am Campus Oberhafen informieren.