Ihr
15-jähriges Firmenjubiläum hat die BEOS AG zum Anlass genommen, mit dem „BEOS
Forum weiter denken“ eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben zu rufen. Zur
Premiere am 21. November in Berlin waren über 120 geladene Gäste im Gehry-Gebäude
der DZ Bank am Pariser Platz erschienen. Die BEOS-Vorstände Stephan Bone-Winkel
und Ingo-Hans Holz bedankten sich bei ihrer Begrüßung bei den anwesenden
Investoren, Geschäftspartnern und Wegbegleitern für die Zusammenarbeit in den
zurückliegenden Jahren. „Wir nehmen unser aktuelles Firmenjubiläum zum Anlass,
eine private Fachkonferenz ins Leben zu rufen. Wir wollen Themen weiter denken,
die die Branche bewegen. Und vor lauter Ernsthaftigkeit soll der Spaß nicht auf
der Strecke bleiben.“
In den
folgenden fünf Stunden wurde dieses Konzept mit Leben gefüllt. Impulse für den
immobilienwirtschaftlichen Diskurs lieferten Bulwien-Gesa-Vorstand Andreas
Schulten, IREBS-Professor Tobias Just und BEOS-Vorstand Stephan Bone-Winkel. Andreas
Schulten warf zunächst einen Blick in den Rückspiegel. Auf Basis der Datenbank
seines Analysehauses, die bis in die siebziger Jahre zurückreicht, unterzog er
Immobilienstrategien einem Langzeittest. Seine Präsentation machte noch einmal
deutlich, welche besondere Bedeutung der Standort und das Gespür für den
richtigen An- beziehungsweise Verkaufszeitpunkt für den Erfolg einer
Immobilieninvestition haben.
Tobias Just
stellte die Ergebnisse einer Umfrage unter institutionellen Investoren vor. Sie
wurden erstmals auf dem BEOS Forum präsentiert. Dabei stellte sich unter
anderem heraus, dass Investoren bei der Auswahl von Immobilienfonds vor allem großen Wert auf die Qualität,
Integrität und Fachkompetenz der handelnden Personen legen. Auch der Spezialisierung
des Asset Managers wird große Bedeutung zugemessen. „Die entscheidenden Kriterien
bei der Fondsauswahl sind auch im Hinblick auf die wichtigen Probleme bei
Immobilieninvestments zu sehen“, sagte Just. Spezialisierung helfe beim
Marktzugang und um den Zyklus richtig einzuschätzen.
Stephan
Bone-Winkel ging in seinem Referat auf die Beobachtung ein, dass Erfolg im
Immobiliengeschäft mit dem besten Produkt oder mit dem günstigsten Produkt zu
erzielen ist. Er grenzte dies preislich mit den obersten und den untersten 5 %
des Marktes ab. Der Ansatz, sich mit dem besten Produkt zu etablieren, sei
dabei nicht nachhaltig verteidigungsfähig, weil zum Beispiel immer wieder ein
Verdrängungswettbewerb durch Neubauten entstehe. Er zog zur Begründung dieser
These das Bild einer Mercedes S-Klasse heran, die Ende der neunziger Jahre den
höchsten Standard in der Automobiltechnik verkörperte. Zehn Jahre später sieht
dieses Spitzenprodukt jedoch ziemlich alt aus und ist nicht mehr
wettbewerbsfähig – mit der äußeren Erscheinung wie auch mit der
Innenausstattung. Diese Problematik taucht bei dem Ansatz der
Kostenführerschaft, dem die BEOS in ihrem Geschäftsmodell folgt, nicht auf. Der
nachhaltige Erfolg wird dort durch einen sehr günstigen Einstand, eine
intensive Wettbewerbsanalyse und gutes Asset Management erzielt.
Impulse, die
über den immobilienwirtschaftlichen Alltag hinausgingen, lieferten der
DWS-Aktienfondsmanager Klaus Kaldemorgen, der Kölner Verleger Stefan Lübbe und
der Münchener Vermögensverwalter Georg Graf von Wallwitz. Klaus Kaldemorgen
begab sich unter anderem auf die Suche nach Gemeinsamkeiten von Aktien- und
Immobilienanlagen, wobei die Vergleichbarkeit unter der unterschiedlichen
Erhebung von Marktdaten leide. Gemeinsam hätten jedoch beide Anlagen, dass die Höhe
der Dividende bzw. der Ausschüttungsrendite wichtiger für den Gesamterfolg sei
als der erhoffte Wertzuwachs.
Stefan Lübbe,
dessen Unternehmen einer der wachstumsstärksten BEOS-Mieter ist, gab einen
Einblick in die Arbeitsweise eines modernen Verlegers, der nicht nur bei der
Erschließung neuer digitaler Geschäftsfelder, sondern auch bei der Finanzierung
des Wachstums über eine Unternehmensanleihe schnell und mutig voranschreitet.
Graf von
Wallwitz stellte seinen ungewöhnlichen Ansatz vor, dass es Ökonomen und
Geldmanagern nicht schaden kann, eine philosophische Grundausbildung zu
genießen - und diese dann in Anlageentscheidungen einfließen zu lassen. Er
zeigte vor dem jeweiligen historischen Hintergrund auf, dass bekannte Ökonomen
und Philosophen wie Smith, Schumpeter oder Keynes mit ihren Strategien auch in
Krisenzeiten sehr erfolgreich in der Vermögensverwaltung gewirkt haben.
Für
intellektuelle Entspannung sorgte zum Abschluss des BEOS Forums der Journalist
und Publizist Hellmuth Karasek. Er stellte einige Ergebnisse seiner
ungewöhnlichen Sammelleidenschaft vor. Das ehemalige Mitglied des
„Literarischen Quartetts“ sammelt Witze und Theorien darüber. Was da über die
Jahre zusammengekommen ist, hat er in Auszügen in seinem neuesten Buch „Soll
das ein Witz sein“ preisgegeben. Den Forum-Teilnehmern gab er einen Vorgeschmack,
was da auf die Humornation Deutschland zurollt.
Zahlreiche
Besucher sprachen nach der Veranstaltung von einer gelungenen Premiere. Die
Mischung aus anspruchsvoller Fachkonferenz und anspruchsvoller Unterhaltung
stieß auf breite Zustimmung. Deshalb soll 2014 das nächste BEOS Forum weiter
denken stattfinden.